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Abgeschlossene Projekte 2017

„Mykologische Untersuchungen in Naturwaldresten bei Ferlach“

Förderprojekt

Projektbetreiber: Gernot Friebes
Projektbetreuer: Herbert Pötz

urwald friebesEtwa 1,5 km SSW der Ortschaft Waidisch bei Ferlach, am Osthang des Ferlacher Horns, befindet sich ein forstwirtschaftlich unberührter Buchen-Tannen-Fichten-Blockwald. Dieser Bereich wurde bereits von Wilfried Franz mehrere Jahrzehnte lang beobachtet und tachymetrisch sowie pflanzensoziologisch untersucht (Franz 2010).

An dieses Waldstück grenzen natürliche, wärmebegünstigte Schneeheide-Waldkiefernbestände mit zahlreichen alten Exemplaren von Sorbus aria. Hangaufwärts findet man einen weiteren naturnahen, von Buchen dominierten Bestand.

Im Rahmen mehrerer Exkursionen in diesen Bereichen zu verschiedenen Jahreszeiten wird versucht, einen Teil der dort vorkommenden Pilzarten zu erfassen (mit Schwerpunkt auf fruchtkörperbildende Asco- und Basidiomycota). Die kleinräumig unterschiedlichen Lebensräume sowie der Totholzreichtum im Blockwald sind vielversprechende Voraussetzungen für das Vorkommen zahlreicher mykorrhizabildender und lignicoler Pilzarten.

Bei Vorexkursionen konnten bereits einige Arten festgestellt werden, die in Kärnten nur von wenigen Fundpunkten bekannt oder gar neu für das Bundesland sind (z. B. Callistosporium pinicola, Dentipellis fragilis, Hydnum albidum, Hypoxylon macrocarpum, Inonotus triqueter, Mycena flavescens, Psathyrella spintrigeroides).

Projektbericht:
FRIEBES G. (2017): Mykologische Untersuchungen in Naturwaldresten bei Ferlach (Kärnten, Österreich). – Carinthia II, 207/127.: 449 – 492 S.

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Lebensraumnutzung von Mausohren in Kärnten

Förderprojekt

Projektbetreiber: Mag. Klaus Krainer
Projektbetreuer: Mag. Andreas Kleewein

mausohr wochenstube forstmeier wolfgangIm Rahmen des „Artenschutzprojektes Fledermäuse Kärnten“ werden seit 1999 die Quartiere von gebäudebewohnenden Fledermäusen betreut und überwacht. So auch Wochenstubenquartiere von Mausohren (Myotis myotis), der größten heimischen Fledermausart. Neben dem Quartierschutz ist jedoch auch der Schutz bzw. die Optimierung der Jagdgebiete für einen langfristigen Schutz dieser Fledermausart unabdingbar. Sowohl aus Kärnten als auch aus Österreich fehlen jedoch bislang Untersuchungen zur Jagdhabitatnutzung von Mausohren. Zu diesem Zweck soll im Rahmen des Projekts erstmalig in Österreich die GPS-Telemetrie eingesetzt werden. Dazu werden einige laktierende Mausohrweibchen in der Wochenstubenkolonie in der Kirche Paternion gefangen und besendert. Die besenderten Weibchen werden zusätzlich mittels Armklammern markiert, um die Auffindbarkeit der Weibchen in der Kolonie zu erleichtern.
Die genauen Intervalle der Datenerfassung werden durch entsprechende Programmierung der Sender festgelegt. Wobei Erhebungen für jedes Individuum in 3-5 Nächten anvisiert werden. Die Auswertung der gewonnen Daten erfolgt mittels GIS, wobei sowohl die gesamte beflogene Fläche als Minimum Convex Polygon, aber auch die Kernjagdgebiete ermittelt werden sollen.
Weitere Kenndaten sind die maximale Distanz zum Quartier und die Distanzen der Kernjagdgebiete zum Quartier.

Projektbericht:
KRAINER K., MIXANIG H., WIESER D. & REITER G. (2017): Die Nutzung von GPS-Telemetrie zur Analyse der Lebensraumnutzung von Mausohren (Myotis myotis) in Kärnten. – Carinthia II, 207/127.: 565 – 576 S.

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Monitoring und Untersuchung zur Populationsveränderung von ausgewählten Vogelarten im Krappfeld

Förderprojekt

Projektbetreiber: Dr. Peter Wiedner, Mag. Andreas Kleewein
Projektbetreuer: Dr. Josef Feldner, Fachgruppenleiter Ornithologie des NWV Kärnten

vogelarten1Der Rückgang von Vogelarten und -individuen der offenen Kultur- und Agrarlandschaften, ausgedrückt im Farmland Bird Index, ist schnell voranschreitend, wie zahlreiche Untersuchungen in den letzten Jahren gezeigt haben. Dies hängt meistens mit der Veränderung des Habitats und der Prädation zusammen.Umso mehr Bedeutung gewinnt daher die Erhebung und vor allem Bestandskontrolle solcher Vogelarten in ausgewählten Regionen, um bei einem Rückgang rechtzeitig mittels Managementmaßnahmen eingreifen zu können.
Anhand von ausgewählten Untersuchungsflächenim Krappfeld, die bereits 1994im Fokus von ornithologischen Untersuchungen standen, soll der Bestand spezieller Vogelartenerhoben und dessen Veränderung in den vergangenen Jahren dokumentiert werden. Diese Vogelarten sind die Feldlerche (Alaudaarvensis), das Rebhuhn (Perdixperdix), das Braunkehlchen (Saxicolarubetra), der Neuntöter (Laniuscollurio), die Wachtel (Coturnixcotumix) unddie Goldammer(Emberizacitrinellä). Anhand von Geländebegehungen soll während der gesamten Brutzeitdauer (April bis Juli) der Bestand der Zielarten erhoben werden. Im Zuge dessen sollen auch die Habitat Ausstattung der Untersuchungsflächen sowie mögliche Habitatveränderungendokumentiert werden.

Projektbericht:
WIEDNER P. & KLEEWEIN A. (2017): Monitoring und Untersuchung zur Populationsveränderung von ausgewählten Vogelarten der Agrarlandschaft im Krappfeld, Kärnten. – Carinthia II, 207/127: 745 – 760 S.

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Pflanzensoziologische Feinanalyse der Fichten- und Tannenwälder Kärntens im regionalen Kontext

Projektbetreiber: Mag. Andreas Exner
Projektbetreuer: Dr. Hanns Kirchmeir

andreas exner1Eine Datenbank mit 16.600 pflanzensoziologischen Aufnahmen von Fichten- und Tannenwäldern aus ganz Europa, die das gesamte Verbreitungsgebiet von Picea abies und Abies alba abdecken, soll erstmals ausgewertet werden. Es wird das Aufnahmematerial der Datenbank mit Hilfe von TWINSPAN klassifiziert und ökologisch und floristisch interpretiert werden. Der Fokus liegt auf der Stellung der in Kärnten vorhandenen Fichten- und Tannenwaldtypen in einem mittel- bis gesamteuropäischen Kontext mit Blick auf die Grenzziehung zwischen südalpischen und dinarischen Assoziationen im Verhältnis zu nordalpischen Gesellschaften. Eine weitere Fragestellung betrifft den Status der Differenzierung zwischen inneralpinen Fichten- und zwischen- bis randalpinen Fichten- und Tannenwaldgesellschaften in Kärnten.

Projektbericht:
EXNER A. (2017): Zur phytogeographischen Differenzierung der Fichten- und Tannenwälder des Abieti-Piceion der Ostalpen. Eine Studie mit besonderer Betrachtung Kärntens. – Carinthia II, 207/127: 431 – 448 S.

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„Laufkäfergemeinschaften gefährdeter Feuchtwälder Kärntens“

Masterarbeit

Projektbetreiber: BSc Johanna Gunczy
Projektbetreuer: PD Dr. Werner Holzinger, Dr. Christian Komposch, Mag Wolfgang Paill, Dr. Christian Wieser

leistus piceus verklIm Rahmen dieser Arbeit soll die Biodiversität der Familie der Laufkäfer (Carabidae) besonderer Feuchtlebensräume (Au- und Bruchwälder) in Kärnten untersucht werden. Nachdem das Ökoteam im Sommer 2014 für ein anderes Projekt diese Flächen standardisiert beprobt hat, bot es sich an den Laufkäfer-Beifang auf Artniveau zu determinieren.

Untersuchungsgebiete sind mehr als 30 ausgewählte Standorte. Zu den beprobten Lebensräumen zählen neben den bereits genannten Au- und Bruchwäldern auch Hangvernässungen, Gewässerverlandungen, Bachufer und Quellfluren. Die Untersuchungsgebiete sind über ganz Kärnten verteilt und sollten daher einen guten Überblick geben und eine wichtige Datengrundlage bieten.

Ziel ist ein Arteninventar der Feuchtwälder Kärntens zu erstellen und mögliche Gefährdungsanalyse (landesweiter Naturschutz, EU-Naturschutz/FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I) zu erstellen, sowie Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Laufkäfergemeinschaften und ihrer Lebensräume zu erarbeiten.
Grundlage meiner Arbeit ist natürlich auch die Verbesserung der Datenlage der Carabidae Kärntens.

Foto: G. Kunz

Projektbericht:
GUNCZY J., PAILL W., HOLZINGER W., KUNZ G. & KOMPOSCH C. (2017): Laufkäfer in Feuchtwäldern Kärntens unter besonderer Berücksichtigung der FFH-Art Carabus variolosus nodulosus (Coleoptera: Carabidae). – Carinthia II, 207/127: 493 – 516 S.

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