Erhebung zur Situation der FFH Anhang IV Art Gelbringfalter (Lopinga achine) im Gailtal
Förderprojekt
Projektbetreiber: Margret Huß
Projektbetreuer: Dr. Christian Wieser
Der Gelbringfalter, Lopinga achine, gehört zur Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Er zählt zu den wenigen heimischen Tagfalterarten, die Wälder bewohnen, und bevorzugt hier lichte, gut strukturierte Wälder mit reichlich Grasunterwuchs.
Diese Art ist im Grunde weit verbreitet und lässt sich von Frankreich über Mitteleuropa bis nach Japan finden. Trotzdem ist der Gelbringfalter auf der European Red List of Butterflies als „Vulnerable“ und in der Roten Liste der Tagfalter Österreichs als „Endangered“ eingestuft. Außerdem ist die Art im Anhang IV der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU geführt. Damit ist der Gelbringfalter zu schützen und zusätzlich der Erhaltungszustand zu überwachen. In Kärnten ist weder die genaue Verbreitung noch die Gefährdung ausreichend geklärt.
Ziel dieses Projekts ist die genaue Ausdehnung der Verbreitung des Gelbringfalters innerhalb des Gailtals durch Öffentlichkeitsarbeit und durch gezieltes Suchen der Falter und Raupen zu dokumentieren.
Foto: Günther Indra
Die Pseudoskorpione Kärntens
Förderprojekt
Projektbetreiber: Gabriel Kirchmair
Projektbetreuer: Dr. Wolfgang Honsig-Erlenburg
Pseudoskorpione sind kleine, eher wenig bekannte Spinnentiere, die auch bei uns in unterschiedlichsten Lebensräumen zu finden sind. Die intensive Erforschung dieser Tiergruppe in Kärnten erfolgte zum Großteil in den 1950er und 60er Jahren, vor allem durch Max Beier und Emil Hölzel. Seither wurden die Pseudoskorpione in Kärnten kaum mehr gezielt bearbeitet. In der Neuauflage der Roten Liste der Tiere Kärntens werden die Pseudoskorpione erstmalig berücksichtigt und eingestuft. Da im Rahmen der Erstellung der Roten Liste keine Determination von unbestimmtem Tiermaterial vorgesehen ist, dies aber die Quantität der Datensätze und in vielen Fällen die Qualität der Liste erhöhen würde, setzt hier dieses Projekt an. Im Rahmen des Projektes soll in erster Linie das reichhaltige Material der Sammlung von Christian Komposch/ÖKOTEAM einer professionellen Artbestimmung unterzogen werden. Über den Rahmen der ersten Roten Liste hinaus soll aber mit diesem Projekt eine umfassende „Fauna Carinthiaca“ der Pseudoskorpione, inklusive Gesamt-Artenliste der neu bestimmten Tiere, punktgenauer Verortung und Artsteckbriefen einzelner Arten realisiert werden.
Foto 1: Der Bücherskorpion (Chelifer cancroides) © Gernot Kunz
Die Waffenfliegen (Stratiomyidae) des Keutschacher-Seen-Tal - ein Beitrag zum Kenntnisstand der Fliegen (Diptera) in Kärnten
Förderprojekt
Projektbetreiber: Laura Waldner
Projektbetreuer: Dr. Christian Wieser
Die Familie der Stratiomyidae (Waffenfliegen) zählt zur Ordnung der Diptera (Zweiflügler). Ihre Larven entwickeln sich vorwiegend in Kleingewässern, wie Quellen, Tümpeln oder Seen, aber auch in Ameisenbauten oder im Erdreich. Arten der Gattung Oxycera bevorzugen Gewässer mit hoher Wassergüte und eigenen sich daher auch gut als Indikatoren für Wasserqualität. Die Imagines sind in der Nähe dieser Lebensräume zu finden. Bisher sind nur wenige Funddaten für Waffenfliegen aus Kärnten bekannt. Die aktuellste Übersicht gibt Kofler (2010) in seiner Publikation „Waffenfliegen in Osttirol und Kärnten (Österreich)
(Diptera, Stratiomyidae)“.
Ziel dieses Projektes ist die Untersuchung und Dokumentation der Waffenfliegenfauna des Landschaftschutzgebietes Keutschacher-See-Tal durch gezielte Suche der Imagines im Randbereich der Seen. In Kofler (2010) sind keine Fundmeldungen aus dieser eiszeitlich geprägten Talfurche gelistet, jedoch ist mit spannenden Funden zu rechnen.
Foto: Helge Heimburg
Der Weissensee im Wandel der Zeit – Eine Sediment-hydrogeochemische Analyse
Förderprojekt
Projektbetreiber: Miesebner Lucia, B.Sc.
Projektbetreuer: Dr. Jochen Schlamberger
Die Auswirkungen des Klimawandels werden vielfältig erforscht und können etwa an der stetigen Temperaturerhöhung oder der Ozeanversauerung beobachtet werden. Derartige physikochemische Veränderungen beeinflussen die Mineralbildung, Wasser- und Elementkreisläufe sowie das Leben vieler aquatischer Organismen. Wie aber wirkt sich die klimatische Veränderung im Alpenraum aus, wo Flüsse und Seen wichtige Wasserreservoire und Ökosysteme darstellen?
Der Weissensee im Zentrum der Gailtaler Alpen bietet dazu eine einzigartige Möglichkeit. Im Winter ist der alpine See mit einer Eisschicht bedeckt, wodurch dieser - von der Atmosphäre isoliert - charakteristische saisonale Bedingungen aufweist. Im Laufe der Jahreszeiten entstehen so Unterschiede in der Wasserchemie und der Sedimentproduktion. Gemeinsam mit Sedimentanalysen und hydrochemischen Daten der letzten Jahrzehnte sollen Aussagen über die Vergangenheit und Zukunft des Weissensees und dessen Verwendung als Klimaarchiv getroffen werden.
In diesem Projekt werden Sediment- und Wasserproben untersucht, um ein konzeptionelles Modell der Wechselwirkungen zwischen Geo-, Hydro- und Biosphäre zu entwickeln, welches mögliche Einflüsse des Klimawandels auf den Weissensee näher beleuchtet.
Die Kleinsäuger Kärntens - Vorarbeiten für einen Beitrag zum Verbreitungsatlas der Säugetiere Kärntens
Förderprojekt
Projektbetreiber: Anna Rodenkirchen, BSc
Projektbetreuer: Dr. Wolfgang Honsig-Erlenburg
Die Fachgruppe Zoologie plant, im Rahmen der Serie „Natur Kärnten“, einen neuen Band zu den Säugetieren Kärntens herauszugeben, da die letzte Bearbeitung dieser Tiergruppe bereits 25 Jahre zurückliegt (Carinthia II, 1995 und 1996). In diesem Werk sollen die Verbreitung und Lebensweise aller in Kärnten wildlebenden Säugetiere dargestellt werden.
Während sich der Wissenstand für manche Ordnungen (z.B. Chiroptera) über die letzten Jahre durch gezielte Projekte deutlich verbessert hat, ist das derzeitige Wissen zu manchen anderen Säugetierordnungen teilweise noch recht mangelhaft. Dies trifft auch auf einige Arten der Ordnungen Insektenfresser (Eulipotyphla) und Nagetiere (Rodentia) zu.
Ziel des gegenständlichen Projekts ist zum Schluss dieser Wissenslücken beizutragen, dies soll vor allem durch Aufarbeitung bereits vorhanden Materials (Aufruf Carinthia II, 2020), Literaturrecherchen und gezielten Erhebungen bestimmter Arten im Freiland unter Verwendung von Lebendfallen und Nisthilfen erreicht werden.
Der Japanische Seidenspinner (Antheraea yamamai), ein auffälliger Neubürger Kärntens, in massiver Expansion begriffen?
Förderprojekt
Projektbetreiber: Margret Huß
Projektbetreuer: Dr. Christian Wieser
Der Japanische Eichenseidenspinner, Antheraea yamamai, ist Teil der Familie Saturniidae (Pfauenspinner), stammt aber ursprünglich aus Südostasien. Diese Art wurde für eine „zweitklassige“ Seidenproduktion (Industrieseide) nach Europa importiert; nachdem diese Produktion nach der Einführung von Kunstseide eingestellt worden war, entkamen Tiere und die Art bürgerte sich in bestimmten Teilen Europas ein. Seit damals weitet sich das Verbreitungsgebiet des Japanischen Eichenseidenspinners kontinuierlich aus, wobei die zentralen Vorkommen in den letzten Jahrzehnten in der Steiermark, im Burgenland, in Slowenien, im Friaul und in Unterkärnten lagen. In Kärnten vergrößerte sich das Verbreitungsgebiet rasch nach der initialen Besiedelung.
Ziel dieses Projektes ist es, die genaue Ausdehnung der Verbreitung in Kärnten durch Öffentlichkeitsarbeit und mit gezieltem Nachsuchen während der aktiven Phase der Imagines zu dokumentieren.
Abbildung 1 Japanischer Eichenseidenspinner, Weibchen. Foto: Laura Waldner.
Der Einfluss des Klimawandels auf das Vorkommen und den Bestand des Kuckucks (Cuculus canorus) in Kärnten
Förderprojekt
Projektbetreiber: Simon Kofler
Projektbetreuer: Dr. Josef Feldner

Als Brutparasit überlässt der Kuckuck die Jungenaufzucht Singvögeln und nimmt so eine Sonderstellung in der heimischen Vogelwelt ein. Klimatische Veränderungen beeinflussen die Zugzeiten seiner Wirtsvögel, diese kommen zeitiger aus ihren Winterquartieren zurück und beginnen früher mit dem Brutgeschäft. Als Langstreckenzieher ist es dem Kuckuck nicht möglich sich dahin gehend anzupassen. So ist mancherorts das Brutgeschäft seiner Wirtsvögel bereits voll im Gange wenn der Kuckuck aus seinem Winterquartier nach Kärnten zurückkehrt, und es ist ihm nicht mehr möglich seine Eier in die Wirtsnester zu legen. Künftig könnte so der Bruterfolg des Kuckucks ausbleiben.
Ziele des Projekts
- umfangreiche Abbildung des Vorkommens und Bestandes des Kuckucks in Kärnten
- Auswertung der Ankunftszeiten des Kuckucks und jener seiner Wirtsvogelarten, um eventuelle Veränderungen feststellen zu können
Foto: Rudolf Mann
Geologische Detailkartierung und Dünnschliffanalyse der Auernig- Formation am Lehraufschluss Roßalm, Naßfeld
Förderprojekt
Projektbetreiber: Mag. Gabriele Laner
Projektbetreuer: Dr. Claudia Dojen

Das Naßfeld zählt zu den geologisch bedeutendsten Gebieten Europas. Nur hier findet man eine fossilführende Gesteinsabfolge, die eine Gegenüberstellung paläontologischer Inhalte
von marinen und terrestrischen Ablagerungen des Oberkarbons ermöglicht.
Vor rund 300 Mio. Jahren lag das Gebiet im unmittelbaren Küstenbereich eines Meeres. Aufgrund von kurzfristigen Klimaschwankungen im Jungpaläozoikum kam es zu Änderungen des Meeresspiegels. Diese Schwankungen führten zu einer zyklischen Wechselfolge von marinen und kontinentalen Ablagerungen, der sogenannten Auernig-Formation. Auf der Roßalm zeigt sich diese zyklische Abfolge in einem ca. 100 m langen Geländeaufschluss besonders eindrucksvoll.
Ziel des Projektes ist eine geologische Detailkartierung der sedimentären Schichtfolgen in diesem Aufschluss. Zur Bestimmung des Mikrofossilinhalts werden Dünnschliff-Proben auf systematische, paläoökologische und stratigraphischen Fragestellungen analysiert.
Anhand von ausgewählten Aufschlusspunkten werden die geologischen Besonderheiten des Naßfelds in einem zielgruppengerechten Booklet für Schul- und Hochschulexkursionen
didaktisch aufbereitet.
Neue spektakuläre Saurierfunde aus Kärnten
Neue spektakuläre Saurierfunde aus Kärnten
Projektbetreiber: Dr. Georg Kandutsch
Projektbetreuer: Dr. Claudia Dojen
Kärnten und Österreich hat bislang in der Saurierforschung keine Rolle gespielt. Man kannte bislang nur wenige Knochenteile, Skelettfragmente und Fußspuren. Durch jahrzehntelange, akribische Forschung ist es nun gelungen weit mehr als zehn vollständige Skelette von Sauriern zu entdecken. Jedes dieser Exemplare ist zugleich das beste Saurierfossil Österreichs. Diese Paddelsaurier der frühen Trias (über 240 Millionen Jahre) stehen am Anfang der Entwicklung der Tetrapoden zur beherrschenden Tierart des gesamten Erdmittelalters. Die Funde entstammen den sogenannten Partnachschichten des Drauzuges zwischen den Lienzer Dolomiten, der Ochsenschlucht bei Dellach und der Umgebung des Weissensees. Aufgrund von Knochenfunden sind auch im Bereich des Kreuzenbaches und von Kellerberg weitere Entdeckungen zu erwarten.
Ziel des Projektes soll die wissenschaftliche Beschreibung der wichtigsten Fossilfunde sein. Die Saurier zeigen große Ähnlichkeiten mit den Funden am Monte San Georgio am Luganer See an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz. Hier wird seitens des ETH Zürich seit über hundert Jahren intensiv geforscht. Dieses Gebiet wurde 2003 ob seiner Fossilfunde als UNESCO Welterbe erklärt.
Untersuchungen zur Bestäubungsbiologie und Diasporenverbreitung der Drachenwurz (Calla palustris , Fam. Araceae) in Kärnten
Förderprojekt
Projektbetreiber: Mag. Florian Etl, Univ.-Doz. Mag. Dr. Wilfried Franz
Projektbetreuer: Mag. Dr. Roland Eberwein
Beschreibung folgt...
Biologie im Team

Projektbetreiber: Mag. Peter Holub
Projektbetreuer: Dr. Helmut Zwander
„Biologie im Team“ ist der erste und bisher einzige österreichische Biologiewettbewerb für allgemeinbildende höhere Schulen.
An Biologie besonders interessierte SchülerInnen können im Laufe des Wettbewerbes ihr Fachwissen vertiefen und ihre Methodenkompetenz erweitern. Im Rahmen einer unverbindlichen Übung wird in Modulen an Schwerpunktthemen, die jährlich von einem Lehrerteam ausgewählt und fachlich vorbereitet werden, gearbeitet. Dabei wird besonderer Wert auf praktische, wissenschaftliche Arbeit sowie auf Teamarbeit gelegt. Im Frühjahr findet ein zweitägiger Abschlusswettbewerb statt, bei dem Gruppen mit je einem Schüler/einer Schülerin der teilnehmenden Schulen verschiedene Aufgaben zu lösen haben. Eine Jury, die aus Personen aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie den Betreuungslehrern besteht, bewertet die Ergebnisse und deren Präsentation.
Das Thema des Schuljahres 2018/19 war „grenzgenial – Leben grenzenlos?“.
Passend zum Thema wurde im Herbst 2018 eine Exkursion zur Pasterze durchgeführt.
Die Abschlussveranstaltung fand Ende Mai im Besucherzentrum Mallnitz statt.
2019 war für BIT das erfolgreichste Jahr bezüglich der Erfolge bei internationalen Olympiaden. Victoria Kalla, BG/BRG Mössingerstraße, die schon im Herbst 2018 bei der Internationalen Erdwissenschaftsolympiade eine Goldmedaille bei der ITFI (International Team Field Investigation und eine Silbermedaille beim ESP (Earth Science Project erkämpft hatte, holte bei der Europäischen Science Olympiade in Lissabon mit ihrem Team Gold. Johannes Esterl, BG/BRG Mössingerstraße, kam mit einer Bronzemedaille nach Hause.
(Mag. Peter Holub, Freitag, 24. Januar 2020)
