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Abgeschlossene Projekte 2020

Die Große Moosjungfer - Aktuelle Verbreitung in Kärnten Kurzbericht

Förderprojekt

Projektbetreiber: Mag. Klaus Krainer
Projektbetreuer:

grosse moosjungfer maennchen

Die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) gehört in Europa zu den am stärksten gefährdeten Libellenarten und zählt deshalb zu den besonders streng geschützten Libellenarten nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie gemäß der Anhänge II und IV.

Sie besiedelt Moorgewässer und aufgelassene Torfstiche, aber auch moorige und anmoorige Teiche sowie Zwischenmoorbereiche. Bevorzugt werden kleinere, fischfreie, strukturreiche, windgeschützte und teils besonnte mesotrophe Gewässer, völlig zugewachsene Gewässer werden von der Art gemieden. Die Flugzeit beginnt etwa Anfang Mai und dauert bis ca. Mitte Juli.
Im 20. Jahrhundert wurde nur ein Fund vor 1980 dokumentiert. Daher wird diese Art in der Roten Liste Kärntens (HOLZINGER et al. 1999) als „ausgestorben, ausgerottet oder verschollen“ eingestuft. In den letzten 15 Jahren konnte die Große Moosjungfer jedoch erfreulicherweise an einigen Stellen in Kärnten wieder nachgewiesen werden, wenn auch nur in sehr geringen Dichten.
Ziele des Projektes sind daher,
- einen Überblick über die aktuelle Verbreitung der Großen Moosjungfer in Kärnten zu erhalten;
- eine Verbreitungskarte der aktuellen Vorkommen zu erstellen;
- Maßnahmenvorschläge auszuarbeiten, um die Bestände zu erhalten und zu stärken (beispielsweise durch die Anlage von (kleinen) Laichgewässern).

Projektbericht:
SCHIEGL R. (2020): Aktuelle Verbreitung der Großen Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis, Charpentier 1825) und Nachweis der Zierlichen Moosjungfer (Leucorrhinia caudalis, Charpentier 1840) in Kärnten (Odonata: Anisoptera). – Carinthia II, 210/130: 561 – 580 S.

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Untersuchungen von Großpilzen in ausgewählten Mooren Kärntens

Förderprojekt

Projektbetreiber: Gernot Friebes
Projektbetreuer: Mag. Herbert Pötz

flattnitzbach hochmoor

Etwa 18 % der österreichweit gefährdeten Großpilze sind „in ihrem Vorkommen primär an Moore und weitere Feuchtlebensräume gebunden“ (Dämon & Krisai-Greilhuber: Die Pilze Österreichs. Verzeichnis und Rote Liste 2016). Dies ist ein größerer Anteil als in allen anderen ausgewerteten Lebensräumen. Um die teilweise hochspezialisierte Funga der Feuchtstandorte zu untersuchen, werden unterschiedliche Moortypen in verschiedenen Gebieten Kärntens begangen und die festgestellten Arten erfasst, fotografisch dokumentiert und/oder als Exsikkate aufbewahrt. Der Schwerpunkt liegt auf den Großpilzen, wobei interessant erscheinende Kleinpilz-Aufsammlungen ebenso bearbeitet werden.

In das Projekt fließen auch Funddaten von Vorexkursionen in den Jahren 2017 und 2018 ein. Es konnten dabei bereits mehrere österreichweit gefährdete, stark gefährdete und vom Aussterben bedrohte sowie für Kärnten vermutlich neue Arten festgestellt werden.

Projektbericht:
FRIEBES G. (2020): Untersuchung von Großpilzen in ausgewählten Mooren Kärntens. – Carinthia II, 210/130: 393 – 422 S.

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Bewertung von Renaturierungsmaßnahmen der Lavant im Europaschutzgebiet „Untere Lavant“ im Bereich Mettersdorf durch libellenkundliche Erhebungen

Förderprojekt

Projektbetreiber: Doris Gitschthaler, BSc.
Projektbetreuer:

libelle gitschthaler

Im Europaschutzgebiet „untere Lavant“, im Bereich der Ortschaft Mettersdorf, gab es in den vergangenen Jahren zwei große Renaturierungsprojekte. Zum einen wurde im Zeitraum September 2014 bis März 2015 im Rahmen eines LIFE+ Projektes eine Laufverschwenkung der Lavant durchgeführt. Zum anderen wurde in den Jahren 2009 – 2011 etwas weiter flussabwärts das ÖBB-Ersatzbiotop „Lavantumlegeung“ realisiert.

Die zentrale Fragestellung ist es, zu erforschen in wie weit die bisher durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen Einfluss auf die Libellenfauna haben. Im Vordergrund steht hierbei ein Vergleich einer gewässertyp-spezifischen Odonatenfauna mit der aktuellen.
Ziel ist es, aus den gewonnenen Daten Rückschlüsse zu ziehen, um eine bessere Planung und Durchführung weiterer Renaturierungsprojekte gewährleisten zu können.

Libellen sind aussagekräftige Zeiger insbesondere für die hydrologischen und morphologischen Bedingungen von Gewässern, sowie für deren Vernetzung mit dem Umland. Libellen reagieren sehr schnell auf kleinräumige Veränderungen innerhalb ihres Lebensraumes und können so sehr gut als Bioindikatoren verwendet werden, um rasch Aussagen über Renaturierungsprojekte treffen zu können.

Projektbericht:
GITSCHTHALER D. (2020): Bewertung flussbaulicher Restrukturierungsmaßnahmen im Europaschutzgebiet Untere Lavant im Bereich Mettersdorf durch libellenkundliche Erhebungen. – Carinthia II, 210/130: 441 – 456 S.

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Außerschulischer Lernort Naturraum Wörthersee – Vermittlungskonzept für SchülerInnen und LehrerInnen

Förderprojekt

Projektbetreiber: Jürgen Petritsch
Projektbetreuer: Mag. Carmen Hebein

projekt naturraum woerthersee

Der Wörthersee gilt als einer der schönsten Alpenseen Österreichs und erfreut sich weit über die Landesgrenzen hinaus an internationaler Bekanntheit. Grund für dessen Berühmtheit ist vor allem das einzigartige Natur- und Landschaftsbild im Klagenfurter Becken, das vom Wörthersee geprägt wird. Mit zunehmender Verbauung des Seeufers in den letzten Jahren sowie der intensiven Befahrung durch Motorboote ist nicht nur das einzigartige Landschaftsbild gefährdet, sondern auch viele Tier- und Pflanzenarten, teilweise sogar endemische, drohen auf Dauer zu verschwinden. Diese Problematik wird Teilen der erwachsenen Bevölkerung erst allmählich bewusst, dabei sollte eine Bewusstseinsbildung für lokale Naturschutzthemen bereits bei Kindern und Jugendlichen in der Schule stattfinden.

Leider wird Naturschutz im Unterricht oft vernachlässigt und kaum behandelt –speziell der Wörthersee als Fallbeispiel nur in Ausnahmefällen. Ziel des Projektes ist die Gestaltung und Umsetzung eines Vermittlungskonzepts für LehrerInnen und SchülerInnen(ab 15 Jahren), inklusive einer Exkursion in die Ostbucht des Wörthersees im Gebiet Lendspitz-Maiernigg. Dabei sollen die jungen TeilnehmerInnen durch direkte Konfrontation mit verschiedenen Umweltthemen für ein gesundes Naturbewusstsein nund die verantwortliche Nutzung der Lebensräume am See sensibilisiert werden. Im Anschluss sollen Teilaspekte des Ausgangs nochmals gemeinsam aufgegriffen, bearbeitet und reflektiert werden, um so der Klasse und den LehrerInnen eine gute Grundlage für eine mögliche thematische Weiterführung im Unterricht bieten zu können. Als zentrale pädagogische Konzepte sollen insbesondere Aspekte des außerschulischen, entdeckenden, kompetenzorientierten und fächerübergreifenden Unterrichts berücksichtigt werden.

Downloads (PDF):

Anleitung
Checkliste für Exkursion
Wörthersee
Wir sind im Schutzgebiet
Arten, kleiner als ein Reiskorn
Krautsalat
Algensuppe
Umweltfaktoren
Fischers Fritz
Ente Ente Blässhuhn
Kann man das trinken
Der perfekte See

Invasive Pflanzenarten an Fließgewässern - Indikatoren für den Klimawandel? Darstellung anhand ausgewählter Arten mit Schwerpunkt Kärnten und den Alpe-Adria- Raum

Förderprojekt

Projektbetreiber: PD Mag. Dr. Gregory Egger, Naturraumplanung Egger
Projektbetreuer: Mag. Dr. Roland Eberwein

Foto Egger SpringkrautAuenökosysteme zählen zu jenen Lebensräumen, welche bevorzugt von Neophyten besiedelt werden. Dies führt zu einer langfristigen Änderung der natürlichen Artenzusammensetzung und der hydromorphologischen Prozesse von Fluss- und Auenökoystemen. Neben der „natürlichen“ Ausbreitung von invasiven Pflanzenarten zeigt sich, dass sich die Areale von Arten mit (sub- )mediterranen Verbreitungsschwerpunkten sukzessive nach Norden hin ausbreiten bzw. Arten der Tieflagen zunehmend auch in höhere Vegetationsstufen vordringen.

Das übergeordnete Ziel des eingereichten Projektes besteht darin, diese Verschiebung der Areale – einerseits die Änderung der Areale nach Norden und andererseits in der Seehöhe –
anhand ausgewählter Neophyten (Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera), Japanischer Staudenknöterich (Reynoutria japonica). Sommerflieder (Buddleja davidii), Bastardindigo (Amorpha fruticosa), Robinie (Robinia pseudoacacia)) für die Hauptflüsse von Kärnten zu dokumentieren und im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung im Alpenraum zu analysieren.

Die Vorkommen der untersuchten Neophyten werden mit deren Vorkommen im Alpenraum sowie im speziellen mit ausgewählten Flussabschnitten in der oberitalienischen und slowenischen Alpe-Adria- Region wie Piave, Tagliamento, Fella sowie Soca/Isonzo und Save analysiert. Als Grundlage dafür sollen zum einen in Kärnten historische Fundpunkte mit der aktuellen Verbreitung ausgewählter Neophyten an den Kärntner Flüssen verglichen werden, und zum anderen soll für diese Arten auch das aktuelle Areal in der Alpenregion gesamt mit Schwerpunkt Alpe-Adria- Region recherchiert werden. Wesentlich bei diesen Recherchen ist die Dokumentation der Vorkommen im Höhengradienten, um so auch Verschiebungen in der Seehöhe nachweisen zu können.

Projektbericht:
Egger G., Schaller M. & Becker I. (2020): Invasive Pflanzen an Fließgewässern – Indikatoren für den Klimawandel? Eine Analyse anhand ausgewählter Neophyten mit Schwerpunkt Kärnten. – Carinthia II, 210/130: 333 – 368 S.

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